Der Konferenz-Fliesentisch ist Wirklichkeit geworden
Die Magie des Internets hat wieder zugeschlagen: Am 1. Juni präsentierten wir hier die Vision eines Konferenz-Fliesentischs. Das war mehr laut denken als eine echte Handlungsaufforderung, aber es gab am anderen Ende der Welt, um genau zu sein in Mühlheim an der Ruhr, einen Mann, der sich von dieser Idee infizieren ließ. Dominik von den Upcycling-Spezialisten des Diakoniewerks Mühlheim meldete sich bei uns mit den magischen Worten: Wir bauen Euch das. Für umme. Mit elektrisch ausfahrbarer Etagere für Geleebananen.
100 Arbeitsstunden später war der erste XXL-Konferenz-Fliesentisch der Welt geboren. Für die Herstellung wurden ingesamt 15 Fliesentische aus Haushaltsauflösungen ausgeweidet, denn ob Ihr’s glaubt oder nicht: Die original Fliesen sind nicht mehr beziehbar. Herzstück des Tisches ist die elektrisch ausfahrbare Etagere, die sich unter den Kacheln in der Tischmitte verbirgt. Hierfür wurde nach Wochen des Grübelns der Motor eines Seniorenbetts mit Aufsteh-Hilfe verwendet. Und weil wir ständig in die Satire-Ecke gestellt werden: It’s real! Der Tisch steht und funktioniert hier bei uns im Büro.
Features:
- Original Kacheln aus echten Raucherhaushalten.
- 4 Steckdosen-Anschlüsse
- Tabak-Führungsfugen
- Ausfahrbare Etagere
Das größte Feature ist mit Sicherheit der eingebaute Realness, denn im Diakoniewerk arbeiten ausschließlich Menschen, denen das Leben nicht die besten Karten ausgeteilt hat. Tisch-Konstrukteur Markus kann weder lesen noch schreiben, was für einen handwerklich begabten Menschen eigentlich egal sein sollte. Trotzdem hat er als Analphabet in Deutschland praktisch keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Wer also jemanden gebrauchen kann, der in der Lage ist, einen Fliesentisch mit ausfahrbarer Etagere zu zimmern, der darf sich gerne beim Diakoniewerk Mühlheim melden und nach Markus fragen: info@diakoniewerk-muelheim.de
Und wo wir schon mal bei Anliegen sind: Der Fliesentischbestand in Deutschland verringert sich wöchentlich. Deshalb fordern wir: Der Fliesentisch muss Kulturerbe werden. Hierzu wollen wir Euch in die UNESCO-Kriterien einweihen.
Als Kulturerbe wird die Gesamtheit der materiellen und immateriellen Kulturgüter bezeichnet. Es ist als Zeugnis der menschlichen Schaffens- und Schöpfungskraft von historischer, gesellschaftlicher, künstlerischer, wirtschaftlicher oder wissenschaftlicher Bedeutung und wird deshalb geschützt, gepflegt, erhalten und möglichst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Passt alles, muss nur noch relevanter werden. Wir laden jeden herzlich ein, unsere Petition Der Fliesentisch muss Kulturerbe werden zu unterschreiben. Bevor es zu spät ist.